Eine kleine Stadt im Sand

Das nächste Ziel auf meiner Reise führte mich direkt in die Wüste im Norden Chiles: San Pedro de Atacama. Ich bin nie zuvor an einem vielfältigeren Ort als diesem gewesen.

Mitten in der Wüste liegt die kleine Stadt San Pedro. Dort angekommen, kam mir erstmal ein Hitzeschwall entgegen und der halbe Kilometer durch kleine, sandige Straßen vorbei an kleinen, sandigen Häusern bis zu meinem Hostel gestaltete sich sehr anstrengend. Generell hab ich in der Stadt wenig grün gesehen – auf dem plaza de armas standen jedoch ein paar Bäume um einen Brunnen herum.

Blick in die Sterne

Die Stadt selbst diente jedoch weniger als Attraktion als viel mehr als Ausgangspunkt für sämtliche Touren in die Wüste hinein – die machen den Ort so sehenswert.

An meinem ersten Abend in San Pedro habe ich an einer Stargazing-Tour teilgenommen, bei der man unter dem klaren Nachthimmel über der Atacama-Wüste Sternbilder wie das bekannte cruz del sur erklärt bekommen hat. Mit einem Teleskop haben wir einige Sterne sowie den Vollmond sogar deutlich beobachten können, bevor die Nacht dann mit einem Stück Kuchen im Mund und einem Glas Wein in der Hand zu Ende ging.

Im Mondtal

Am nächsten Tag habe ich mich auf ins berühmte Mondtal, das valle de la luna, gemacht. Dort sah es tatsächlich so aus, wie ich mir die Mondlandschaft immer vorgestellt habe – sehr trocken mit rötlichen Steinen wohin das Auge reicht. Allerdings herrschte auch dort sehr viel Hitze und man kam schon vom puren atmen ins schwitzen – ganz zu schweigen vom erklimmen der Sanddünen. Nicht einmal die kleinen Sandstürme, die uns währenddessen erreicht haben, brachten eine Abkühlung mit sich. So waren die Trinkflaschen schnell geleert und die Kleidung schnell nass.

Doch der Weg hat sich gelohnt – der Ausblick von den Sanddünen aus über das gesamte valle de la luna war toll! Als ich im Januar dort war, sah die Landschaft noch sehr einfarbig aus. Kurze Zeit später regnete es 3 Wochen lang in Chiles Norden und sorgte sogar für in der Region extrem selten vorkommende Überschwemmungen – danach war das valle de la luna kaum mehr wieder zu erkennen. Durch das Wasser quoll Salz aus den Steinen und gab den rötlichen Felsen weiße Verzierungen.

Wasser, Schnee & Salz

Weiße Spuren in der Landschaft bekam ich aber auch ohne salzig aufgequollene Steine zu sehen. Am darauffolgenden Tag haben wir bei einer weiteren Tour nämlich einige tausend Höhenmeter zurück gelegt, bis wir bei über 4000 Metern über dem Meeresspiegel schließlich Schnee gesehen haben. Die Luft dort war kälter und dünner.

Doch auch das hat sich gelohnt – wir haben Vulkane, Lagunen und die Salzwüste gesehen. Die Atacama-Wüste bietet eine sehr beeindruckende Landschaft, in der kein Ort wie ein anderer aussieht.

Tierwelt

Das Highlight des Tages war letzten Endes der Besuch der laguna chaxa. Dort haben wir frei lebende Flamingos hautnah beobachten können – diese Möglichkeit hat man nicht alle Tage!

So faszinierend die Flamingos auch waren, waren sie nicht die einzig in der Wüste heimischen Tiere, die mir zu Augen kamen. Hat man auf der Fahrt durch die Landschaft aus dem Fenster geschaut, so hat man alle paar Minuten ein neues Tier entdeckt. An diesem Tag habe ich neben den Flamingos noch Lamas, Esel, einen Adler sowie einen Fuchs entdecken können.

Heiße Erde

Mein letzter Tag in San Pedro de Atacama begann noch mitten in der Nacht. Um halb 5 am Morgen hielt der Tour-Van vor meinem Hostel, um rechtzeitig zu den geysers del tatio zu gelangen – die sind nämlich nur am frühen Morgen aktiv.

Unter dem Feld der Geysire befindet sich heiße Lava von den umliegenden Vulkanen, die das Wasser so sehr erhitzt, dass es zu brodeln anfängt und in Fontänen aus Erdlöchern heraus sprießt. Dabei entsteht auch Wasserdampf, der das gesamte Feld einhüllt. Dieses Naturspektakel hat mich sehr beeindruckt.

Bier gut, Ende gut

Nachdem wir in einem natürlich erhitzten Becken noch ein wärmendes Bad am frischen Morgen genommen hatten, haben wir uns dann auf den Weg zurück nach San Pedro gemacht. Dort haben wir in einem Pub noch gemütlich ein Bier zusammen getrunken und den Tag somit schön ausklingen lassen.

Und ich persönlich hab auf diese Weise meinen vielseitigen Aufenthalt in der Atacama-Wüste schön ausklingen lassen.