Sommer im Winter

Eine Stadt geziert von sommerlichen Palmen, umgeben von schneebedeckten Bergen, sieht man nicht alle Tage. Ich hatte die Ehre, dieses Phänomen mit eigenen Augen zu sehen – ich war in Santiago.

 

Santiago war ein sehr schönes Ziel nach 14 Stunden Schlaf im Flugzeug. Bei meinem ersten Schritt aus dem Flughafen raus in die kühle Luft eines Freitagmorgens haben mir die gewaltigen Anden entgegen gestrahlt und ich konnte kaum noch wegschauen. Die Berge ziehen sich fast um die gesamte Stadt und stellen sogar deren Wolkenkratzer in den Schatten. Ich war selten so beeindruckt von einer Gebirgskette.

Chile leben

Die Fahrt in die Stadt rein habe ich direkt mit einem chilenischen colectivo gemacht. Das ist ein Sammeltaxi, dass wie ein Bus eine vorgegebene Route entlang fährt und dabei Leute ein- und aussteigen lässt.

In der Unterkunft für uns AFS-Freiwillige angekommen, stellte das Betten beziehen erstmal unser größtes Problem dar. In Chile gibt es nicht die eine Decke, die in einen Bezug gehört, sondern mehrere Decken, die durch eine dünne Decke von einer weiteren Tagesdecke abgegrenzt werden – das ist auch so kompliziert wie es klingt.

Das wichtigste zuerst

Nachdem unsere Betten dann gemacht waren, wurden wir mit der typisch chilenischen Mahlzeit once empfangen. once kann man noch am ehesten mit deutschem „Kaffee und Kuchen“ vergleichen. Es gibt Kaffee oder Tee zu trinken und sowohl süße als auch herzhafte Stücke zu essen. In Chile gibt es, wie auch bei uns in Deutschland, Frühstück und Mittagessen – desayuno und almuerzo. Danach haben einige Chilenen dann once, andere haben cena, welches vergleichbar mit unserem Abendessen ist. Und manche haben beides.

Verallgemeinern kann man solche Feststellungen nie. Das haben wir einmal mehr an unseren beiden vorbereitenden Seminar-Tagen in Santiago gelernt. Und nicht nur das – wir haben auch gemeinsam die Stadt besichtigt. Da ich kein Touri-Guide bin, der jede Sehenswürdigkeit in Santiago kennt, beschreibe ich lieber mal, wie sie auf mich gewirkt hat.

Voll Leben

Sie schien mir sehr belebt – Fußballfans haben lauthals ihre Lieder im Bus gegrölt und in der Innenstadt gab´s an nahezu jeder Ecke Musik und Tanz. An einem Ort wurde der chilenische Nationaltanz cueca vorgeführt und als die profesionellen Tänzer und Tänzerinnen zum Ende kamen, sind viele Chilenen aus dem Publikum auf die Tanzfläche gesprungen und haben mitgetanzt. Wer da zugesehen hat, bei dem hat sich die gute Laune breit gemacht.

Alles in allem eine schöne Stadt, die ich sonntags leider schon wieder verlassen musste. Für das nächste AFS-Seminar im November komme ich wieder.