Reise oder Urlaub?
Reisen – davon schwärmen viele Menschen. Und mindestens die Hälfte davon predigt einem auch den Unterschied zwischen Reisen und Urlaub machen. Den lasse auch ich nicht unbeachtet bei meiner Reise durch Chile. 2 Monate lang lasse ich mich durch das Land treiben und lerne es mit jedem Tag noch ein Stück besser kennen.
Seit 10 Tagen befinde ich mich jetzt in dem kleinen aber dennoch bekannten Städtchen Pucón im südlichen Zentral-Chile. Hier ist meine Gastmama Claudia aufgewachsen und kommt seitdem jedes Jahr im chilenischen Sommer zurück, um ihre Eltern in ihrer Hütte zu besuchen. Dieses Jahr hat sie mich mitgenommen.
Die kleine Stadt mit großen Möglichkeiten
Pucón hat seinen ganz eigenen Charme – viel Grün und viel Holz. Ab und an erinnert es mich an kleine Orte aus dem Allgäu. Man kann unglaublich gut durch die Gassen bummeln und sich Souvenirs aus der Region kaufen. Da hat man eine riesen Auswahl. Von Schmuck, über Wolle bis hin zu schönen Holzarbeiten. Was die Stadt allerdings so beliebt macht – im Sommer steigt die Einwohnerzahl von 20.000 auf 120.000 Menschen – ist vermutlich ihre Lage.
Pucón liegt zwar noch im Süden Chiles, jedoch deutlich über Patagonien – mitten in der Seen-Region des Landes. In meiner ersten Woche hier war ich auch auch schon an 5 verschiedenen Stränden an 2 unterschiedlichen Seen – neben Sand- und Steinstränden gibt es hier auch Strände aus Vulkanasche.
Berge, Seen & ein Vulkan
Der Vulkan Villarica ist das Wahrzeichen der Stadt. Das ist ein noch heute aktiver, rauch-ausstoßender, großer Vulkan, der mit seiner schneebedeckten Spitze den perfekten Kontrast zu den sonnigen Seen bietet. Die liegen übrigens umgeben von grünen Bergen. Ansonsten kann man um Pucón schöne Wasserfälle und Flüsse finden – auf dem Rio Trancura war ich beispielsweise schon Raften. Und auf dem Lago Villarica war ich 4 Stunden lang Kayak fahren. Danach war ich fast muskulös und braun gebrannt. Beides hat mir großen Spaß bereitet.
Das Abenteuer ruft
Die zahlreichen Aktivitäten, die man um die Stadt herum machen kann, sind sicherlich auch ein Grund für die große touristische Anziehungskraft Pucóns. Von Zip-Lining, über Ausritte, Vulkanbesteigungen, Hydrospeed-Touren bis hin zu Fallschirmsprüngen findet man hier alles was das Herz eines Abenteurers begehrt. Und wenn man dann mal eine Pause zum Entspannen braucht, besucht man einfach eine der zahlreichen Thermen in der Umgebung.
Bisher hatte ich hier also eine echt tolle Zeit – endlich wieder Sommer spüren. Der hat mir in Punta Arenas dann doch ein bisschen gefehlt. Jetzt tanke ich ordentlich Sonne bevor ich dann das nächste Jahr komplett im Winter verbringe. Erst 5 Monate Winter im Süden Chiles und dann komme ich passend zum Winteranfang wieder heim nach Deutschland.
Weihnachten im Sommer
Aprospos Winter – damit verbindet man in Deutschland ja normalerweise auch Weihnachten. Hier in Chile liegt Weihnachten im Sommer sprich ich habe sowohl den 24. Als auch den 25. Dezember mit meiner Gastfamilie am Strand verbracht. Sie feiert Weihnachten nicht so sehr, wie andere Familien in Chile. Trotzdem haben wir eine schöne Zeit an den Feiertagen zusammen gehabt und ein leckeres Abendessen an Heiligabend genossen. Pünktlich um Mitternacht sind wir uns dann mit „Feliz Navidad“-Wünschen um die Arme gefallen.
Ort voll Menschen
Als nächstes steht jetzt Silvester an – das werde ich aller Voraussicht nach mit einer Freundin von AFS aus Temuco verbringen. Sie kommt den chilenischen Katzensprung von ca. 100 Kilometern hier her gefahren und bringt ihre chilenischen Freunde mit. Die habe ich auch schon beim Kayak fahren kennen gelernt – sympathische Leute. Generell hab ich das Gefühl, dass die Menschen hier in der Umgebung sehr offen sind und gerne neue Leute kennen lernen. Hatte schon die ein oder andere gute Konversation mit den verschiedensten Menschen aus der Region und aus aller Welt.
Man fühlt sich also nie allein im Sommer in Pucón und ich freue mich auf die nächsten 12 Tage hier, bevor es mich dann weiter durch Chile zieht.
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